Tagebucheintrag vom 14.12.2005
 
Der abenteuerliche Teil der Reise beginnt - von Steffen
 

 Wadi Halfa, Sudan, den 14.12.2005

Gestern sind wir in Wadi Halfa angekommen. Wir sind im Sudan, mitten in der Wueste. Die einreise in den Sudan ist problemlos, eine sehr laxe Zollkontrolle, der Bonus des Europaeers.
Direkt im Zollhof spricht uns der oertliche Zollschlepper an. Ob wir denn ein Fahrzeug dabeihaetten. Wir erklaeren ihm, dass unsere beiden Mopeds hoffentlich morgen mit dem Schiff ankommen werden. Sofort uebernimmt er die Formalitaeten fuer die Einfuhr der Fahrzeuge. Das ist ziemlich gut organisiert und laesst sich pro Fahrzeug mit 50 US Dollar bezahlen. Nach unseren bisherigen Erfahrungen ist es das beste den Zollspezialisten in Anspruch zu nehmen. Er kennt nun mal den, der den anderen kennt, der dann..., wenn man das alles selber in die Hand nimmt kostet es auch nicht weniger, dauert aber deutlich laenger und der Zoll schaut sich dann jede Tasche an. So funktioniert das alles ganz einfach, wir bekommen unsere kleber auf die Taschen und koennen den Zollhof unbehelligt verlassen. Unser Agent nutzt die Gunst der Stunde um auch noch den Geldumtausch zu erledigen. Schliesslich schickt er uns in das Hotel seines Schwagers, Vetters, Bruders..., auch die restliche Familie soll ja von den Gaesten profitieren. Aber das ist alles wirklich sehr locker und freundschaftlich, der stress denn wir in Aegypten hatten liegt hinter uns. Wadi Halfa ist ein staubiges Stueckchen Sand am Ufer des Nasser Stausees, der im Sudan Lake Nubia heisst. Das alte Halfa ist im Rueckstau des Sees untergegangen. Es war eines der schoensten Oasenstaedtchen am Nil. Die bewohner wurden nach New Halfa umgesiedelt. New Halfa liegt ca. 600 km vom Alten Ort entfernt am Atbara Fluss, der heutige Ort Wadi Halfa ist Transitstation fuer den Gueter und Personenverkehr ueber den See. Einmal in der Woche kehrt Leben ein in das verschlafene Wuestennest. Von Sueden kommt der Zug aus Khartoum, von Norden das Schiff aus Assuan. Am Dienstag Abend bevoelkert die zehnfache Einwohnerzahl den kleinen Ort, es herrscht eine heitere Atmosphaere und die Reisenden sitzen in kleinen Grueppchen zusammen, trinken Tee und erzaehlen von Plaenen, Erlebnissen und Reisen. Mittwoch Nachmittag ist dann die Abfahrt des Schiffs nach Aegypten, am Abend faehrt der Zug nach Khartoum und dann wird es wieder still im Ort.
Unsere Schwalben sind fast puenktlich eingetroffen. Dank der Beziehungen von Bijou, unserem Agenten, bekommen wir die Mopeds auch problemlos vom Zollhof. Wir machen uns an die ersten zwei Kilometer Piste vom Hafen zum Hotel. Au weh, das wird nicht einfach! Zweimal legt es Claudia mit ihrem Moped in den Sand. Gluecklicherweise hat sie sich nicht allzu sehr weh getan. Unsere Mopeds sind zwar recht handlich, aber die ausgefeilten Wuestenfahrzeug sind sie nicht. Schliesslich erreichen wir das Hotel und versuchen erst einmal das Gewicht in den Taschen moeglichst optimal zu verteilen. Als naechstes nehmen wir den Druck aus den Reifen, wir fahren mit geschaetzten 0,8 bar, und hoffen dass unsere guten Reifen das Gewalke ueberstehen. Am naechsten morgen wollen wir bei Sonnenaufgang die Fahrt nach Sueden beginnen. Claudia fuettert unser GPS noch mit den wichtigsten Daten, damit wir hoffentlich nicht verloren gehen auf dem Weg durch die Wueste, der abenteuerliche Teil der Reise beginnt.

 
 
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