Tagebucheintrag vom 13.12.2005
 
Ueberfahrt mit der Sinai von Assuan nach Wadi Halfa - von Steffen
 

Wadi Halfa, den 13.12.2005

Es ist also endlich soweit. Wir verlassen unser Hotel mit den frisch reparierten Schwalben und fahren zum Hafen,  direkt beim High Damm in Assuan. Es macht richtig Spass mal wieder mit den Mopeds zu fahren. Nach zwanzig Kilometern auf der Teerstrasse erreichen wir den Rand des riesigen Nasser Stausees. Abschied von Aegypten und Abschied von der Teerstrasse. Eine ungeheure Menschenmenge wartet vor dem Zollhof. Das Schiff ist die einzige Moeglichkeit in den Sudan zu gelangen. Ungeheure Gepaeckmengen werden herangekarrt. Der Norden des Sudan wird ueber den Stausee versorgt, jeder der nach Wadi Halfa faehrt ist in irgendeiner Form auch ein Haendler. Schliesslich oeffnen sich die Tore zum Zollhof und wir koennen mit den Ausreiseformalitaeten beginnen. Wir haben Glueck, fuer Aegyptische Verhaeltnisse geht das alles doch recht flott und reibungslos. Schliesslich halten wir unsere ausgestempelten Carnets in den Haenden und koennen Aegypten verlassen.

Es ist  11.00 Uhr am Vormittag, das Schiff soll planmaessig gegen 16.00 Uhr ablegen. Unsere Mopeds duerfen nicht auf dem Passagierschiff mitfahren. Wir haben das zwar schon geahnt, hatten jedoch die Hoffnung dass wir es trotzdem schaffen wuerden ohne Trennung von unseren Fahrzeugen ueberzusetzen. Es hilft nichts, die Schwalben muessen auf die Lastenbarke, einen Tag nach unserer Ankunft sollen Sie in Wadi Halfa ankommen. So richtig guter Stimmung sind wir nicht als wir unsere Kabine an Bord der Sinai beziehen. Immerhin gehoeren wir zu den wenigen privilegierten  die nicht um ihren Platz auf dem Schiff kaempfen muessen. Das Boot wird bis zum letzten zentimeter vollgeladen, das ganze mit aegyptisch-orientalischer Chaosmentalitaet, ein echtes Gesamtkunstwerk.
Waehrend vor dem Schiff die Kaempfe toben, was an Bord darf und was auf das Lastenschiff muss, finden an Deck die Revierkaempfe fuer die besten Plaetze statt. Es ist nicht zu Glauben warum die Aegyptische Seite nicht endlich die Landgrenze nach Wadi Halfa oeffnet, es gibt eine gut ausgebaute Teerstrasse bis in den Sudan.
Schliesslich, gegen 18.00 Uhr legt das Schiff ab, alles beruhigt sich an Bord, wir fahren nach Sueden ueber den stillen See.

 
 
 
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