Tagebucheintrag vom 01.12.2005
 
Wir wollen weiterfahren - von Steffen
 
Logbuch 01.12.2005 Assuan, den 01.12.2005
Wir wollen weiterfahren
Die Reparaturarbeiten an unseren Schwalben haben begonnen. Wenn es irgendwie geht, moechten wir lieber nach Sueden in den Sudan ausreisen, wie noch einmal mit irgendwelchen obskuren Fahrzeugverladungen durch Aegypten zurueck. Unsere Ersatzteilbestellung haben wir an unseren treuen Schwalbespezialisten Peter Strauch in Stuttgart gemailt. Fuer ein kleines Vermoegen und mit DHL sollen die Teile dann nach Assuan kommen.
Claudia pflegt sich in der Zwischenzeit. Es geht wirklich langsam wieder aufwaerts, wobei es wirklich noch ein paar tage dauern kann wird bis die Schmerzen deutlich besser werden.
Die Reparaturen an den Schwalben gehen recht zuegig voran. Das komplett verbeulte Knieblech unserer Blauen Diva ist jetzt nicht mehr ganz so blau, dafuer hat es fast seine urspruenglich Form zurueckbekommen. Die Kuenste von den Karosseriedenglern hier sind nicht schlecht. Nette freundliche Leute beim Peugeot Spezialisten.
Der Unfall hat uns unsere Freude an Aegypten doch ziemlich genommen. Eigentlich schade, denn neben vielen negativen Dingen gibt es doch auch wunderbare, freundliche Menschen in diesem Land. Die Geschaeftemacherei mit auslaendischen Besuchern, die Schikanen der unzaehligen Polizeikontrollen, die alltaegliche Korruption und Lustlosigkeit der Beamten sind die eine Seite.
Die andere ist das gemuetliche Teetrinken beim freundlichen Mechaniker nebenan, der stolz ist auf den Kunden aus Alemania, und neugierig fragt wie denn bei uns Karosserieschaeden repariert werden.
Am Samstag werden wir versuchen ein Ticket fuer die Faehre von Assuan nach Wadi Halfa zu erstehen. Die sollte dann Montag in einer Woche fahren und uns in den Sudan bringen.
Heute abend waren wir zusammen mit Bruce, einem Motorradfahrer aus Suedafrika beim Kooshari essen. Kooshari ist Claudias Leibgericht in Aegypten. Eine Art Linsen und Spaetzle auf aegyptisch. Bruce kam gerade mit der Faehre aus Wadi Halfa an. Eine super Gelegenheit Informationen aus erster Hand zu bekommen, und dann noch von einem Motorradfahrer, perfekt.
Was wir erfahren bringt unsere Augen zum leuchten, da wollen wir unbedingt hin. Freundliche, unaufdringliche Menschen, der Nil, die Wueste und staubige Pisten. Endlich hinein nach Afrika. Nach dem Essen sind wir ueberzeugt, dass wir weiterfahren wollen. Claudia geht es gleich viel besser. Jetzt hoffen wir, die Huerde des Ticketkaufs, und der Ausreiseformalitaeten zu nehmen. Eine woche werden wir warten muessen, vielleicht wird es ja dann statt dem ersten Februar der achte bis wir wieder nach Deutschland zurueckkommen.
 
 
 
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