Tagebucheintrag vom 20.11.2005
 
Die alten Steine der Nabataeer - von Steffen
 
Der heutige Tag war wieder touristisches Pflichtprogramm. Petra, die alte Handelsmetropole der Nabataeer mit ihren unwirklich anmutenden Felsfassaden, die doch sehr an antike Filmkulissen erinnern.
Wohl mit ein Grund fuer die Dreharbeiten in der Jordanischen Wueste.
Der Weg fuehrt durch einen wirklich fantastischen, engen Felsencanyon. Wir sind beide gesundheitlich etwas angeschlagen, eine starke Erkaeltung hat uns erwischt aber heroisch nehmen wir den Weg in die rosenfarbene Unterwelt auf uns.
So frueh am Morgen ist der Canyon einsam und verlassen. Selbst die Souvenirverkaeufer und Imbissbudenbesitzer sind noch nicht auf den Beinen. Begleitet werden wir von Strolchi, unserem Fremdenfuehrer. Strolchi ist buntgescheckt, hat lange Schlappohren und wedelt mit dem Schwanz. Wahrscheinlich hofft sie auf einen grossen Teil unseres Fruehstueckpackets.
Schliesslich erreichen wir die Treasury, die erste und wohl bekannteste der Ornamentfassaden in Petra. Aus dem Stein heraus haben die Antiken Baumeister ihre Bauwerke in einem seltsam kitschig anmutenden Stil gehauen. Da sind Saeulen, die sehr an die Griechen und Roemer erinnern, und dann wieder Kuppeln und Kronen, die eher nach Russland zu passen scheinen. Schon etwas eigenartig.
Strolchi, der treulose Hund hat sich in der Zwischenzeit nach anderen Broetchengebern umgeschaut und uns schmaehlich verlassen. Auch gut, und so machen wir es uns zur Fruehstueckspause im etwas verfallenen Amphitheater bequem.
Die Touristische Infrastruktur ist in der Zwischenzeit zum Leben erwacht. Souvenirs werden angeboten, Perlenketten und Schmuck und allerlei sonstiger Kram fuer die Freunde zuhause.
Die Kamel-, Esel- und Pferdkutschenbesitzer bieten ihre Dienste an. Ein fast perfektes Nahverkehrssystem mit mehrmaligem Umsteigen. Start ist mit dem Pferdewagen, wahlweise Reitpferd, bis zur ersten Station. Dort kann man dann umsteigen auf die einhoeckrigen Wuestenschiffe und mit dem Kamel den Canyon durchqueren. Schliesslich wird fuer den Aufstieg zur Prachtfassade Monastery der Esel aktiviert, der mit unglaublicher Trittsicherheit die achthundert Stufen bis zum Gipfel emporklettert.
Wir entscheiden uns fuer die Fussvariante, sitzen wir doch fast jeden Tag auf zwei Voegeln die uns ausreichend mit Gleichgewichtsuebungen beschaeftigen.
Der Ausblick vom Canyonrand in Richtung auf das Heilige Land ist ueberwaeltigend. Damit ihn auch wirklich jeder sieht ist ein riesiges Schild mit der Aufschrift View angebracht. Pflichtbewusst stellen wir uns beim Aussichtspunkt auf und zollen der fantastischen Landschaft unseren Respekt.
Wir verlassen die Staette am fruehen Nachmittag und essen beim freundlichen Falafel Restaurant um die Ecke. Ziemlich geschafft schleppen wir uns ins Hotel. Morgen soll die Reise weitergehen nach Aquaba, der letzten Station unseres kurzen Aufenthalts in Jordanien.
 
 
 
 
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