Tagebucheintrag vom 10.11.2005
 
Prinzessinenfahrt mit der Heckflosse - von Claudia
 

Zwei Tage Ruhezeit in Hama. Nachdem wir Aleppo am Mittwoch morgen "Auf Wiedersehen" gesagt haben und locker flockig dem Berufsverkehr entkommen sind, trugen uns die Schwalben nach Hama. Scheinbar eine Hochburg der Konservativen, zumindest wurde 1982 die Altstadt vom syrischen Staat bombardiert da die Bewohner die Muslimbruderschaft unterstuetzten. Uns begegnen die Bewohner sehr freundlich und hilfbereit, wie ueberall in Syrien. Wir durchstreifen auch hier die Ladengassen. Auf das freundliche "Welcome" eines mobilen Nussverkaeufers reagieren wir ebenso freundlich und ein kleines Gespraech kommt zustande. Wie so oft kommt die Frage nach Familie und Kinder und unser abschliessender Wunsch ein paar Nuesse bei ihm zu kaufen lehnt er dankend ab und schenk uns eine Tuete. Das Personal im Hotel, Kummer mit Travelern gewohnt, es wird das Gepackt hinterhergeschickt, Leute in den richtigen Minibus gesetzt, ein Taxi mit Platz fuer einen Kinderwagen organisiert und auch unser Ansinnen am Donnerstag Morgen, ob es die Moeglichkeit gibt, irgendwie nach Crak de Chevalier zu kommen, wird sofort mit "sure" beantwortet. Kurze Nachfrage wann und sofort steht der hoteleigene heckflossen Merceds Baujahr 1967 incl. dem Fahrer Omar vor der Tuer. Wohlgemerkt wir wohnen in einem low budget Hotel - nix Sterne und so. Omar bzw. der Oldtimer schaukelt uns sanft durch die Berge die gleich hinter Hama anfangen. Nach einer landwirtschaftlichen Ebene geht es immer weiter hinauf, hier werden auf Terassen noch Olivenbaeume angepflanzt, ansonsten wird alles rauer und das Militaer macht Fruehsport hier draussen. Omar, unsere gute Seele laesst uns Zeit zur Besichtigung einer AssessinnenBurg und kennt die besten Fotoplaetze. Vom Hoehepunkt der Tour, der grossen Kreuzfahrerburg Crak de Chevallier, schweift unser Blick auf der einen Seite ans Mittelmeer, auf der anderen Seite auf die schneebedeckten Libanonberge. So eine gemuetliche Fahrt mit einen Oldtimer steht mir schon gut, Omar schmeisst das Radio an und dramatische arabische Schnulzen erfuellen den Wagen. So laesst es sich reisen. Ob ich die Schwalbe eintauschen soll? Aber nein, wir reisen schliesslich auch schon mit Oldtimern.

 
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