Tagebucheintrag vom 07.11.2005
 
In Syrien, Aleppo - von Steffen
 

Wir sind in Syrien angekommen.Im strömenden Regen, in Eiseskälte und vom stürmischem Wind getrieben erreichen wir Haleb, das alte Aleppo, die älteste durchgehend besiedelte Stadt der Welt.

Der Weg dorthin führte über die türkisch - syrische Grenze ( diese Geschichte muss an anderer Stelle erzählt werden ), über sturmumtoste Berge ( daran haben wir uns ja in der Zwischenzeit gewöhnt ), und vom Regen überschwemmte Straßen.
Von der Landschaft in Syrien haben wir bisher auch noch nicht allzu viel zu sehen bekommen, das Wetter ist einfach zu schlecht und die Motorradbrille ist entweder beschlagen oder dreckverkrustet oder auch beides.
Wie auch immer, die Menschen sind freundlich, das hilft doch schon eine ganze Menge und nach der etwas unwirtlichen Fahrt durch das Niemandsland zwischen türkischem und syrischem Zoll werden wir mit einem freundlichen Welcome to Syria begrüßt.
Die Formalitäten sind erstaunlich schnell erledigt und der Zoll interessiert sich mehr für das Baujahr unserer Mopeds wie für unser Gepaeck und winkt uns mit Good Luck durch die Schranke.

Die Fahrt nach Aleppo ist dann ein wilder Ritt über schroffe Berge durch Wind und Wetter, wir sind ziemlich erledigt als wir die Stadtgrenze erreichen, doch da geht der Spaß erst richtig los.
Die Beschilderung ist für unsere Verhältnisse recht unübersichtlich, das arabische Alphabet ist ja wunderschön anzuschauen, doch im vorbeifahren auf vollbepackter Schwalbe, eingezwängt zwischen unzähligen Txis, Minibussen und LKWs fehlt die nötige Muße diese Nudelschrift zu entziffern. Würde ja auch nichts helfen, denn dann müsste auch noch Wörterbuch und Stadtplan griffbereit liegen. Der Regen legt auch noch mal kräftig zu und verwandelt den Fahrbahnbelag in eine schmierige Rutschbahn, alles in allem ein recht sportlicher Abschluss des Tages.
Schliesslich erreichen wir das legendäre Hotel Baron,  Agatha Christie, Lawrence von Arabien und Kemal Atatürk haben neben vielen anderen Reichen und Berühmten in dieser Herberge logiert.
Für uns tut es das Hotel Syria zwei Strassen weiter, "tolerable rooms with hot showers" meint unser Reiseführer und vor allem letzteres gibt nach diesem feucht-frostigen Tag den Ausschlag.
110 km

 
 
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