Tagebucheintrag vom 06.11.2005
 
Kein Weckruf in Adana - von Claudia
 

Etwas entaeuscht war ich ja schon, es gab keinen morgendlichen Weckruf vom Muezzin - entweder er hat verschlafen oder heute ist ein besonder Tag oder der Strom fiel aus???
Jedenfalls sind wir trotzdem früh raus aus dem Schlafsack, dadurch dass es so früh dunkel wird (um 16.30 Uhr gehen die Lichter an) müssen wir einfach das Tageslicht ausnutzen, das faellt Steffen nicht so einfach er ist ja eher ein Morgenmuffel. Leider wieder bewölkter Himmel, aber kein Regen. Wir haben uns auf die leere und sehr breite Autobahn geschwungen und haben gefrohren. Bei einer Trucker-Autobahnraststaette haben wir halt gemacht und uns um 8.30 Uhr mit Suppe gestaerkt, das tat richtit gut. Danach wurde die Landschaft rauer und langweilig. Dann war wieder das Meer da, diesmal aber ein industriell genuztes Meer, grosser Hafen, viel Industrie (sah aus wie früher in Bitterfeld). Das kleine Staedtchen Belem liegt richtig schön am Hang, die bunten Würfel kleben richtig am Fels und nach diesem, für die Schwalben schweren  Anstieg, bietet sich ein super Ausblick auf ein grosse Ebene und dahınter kommt das naechste Gebirge. Aber das ist noch eine Weile hin, zuerst geht es auf breitester Strasse ins Tal, wirklich auf breitester Strasse - hier ist einfach Platz und dementsprechend wird auch gebaut.
Unsere Endstation für heute liegt im Tal und heisst Antakya. Eine Provinzhauptstadt mit rund 140.000 Nüfus (Einwohner, das steht immer an den Ortschildern mit dran), einer Uni, einem zentralen Weiterreise-busbahnhof und einer lebhaften Innenstadt mit schönen, leider renovierungsbedürftigen klassizıstischen Haeusern. Vor allem der Baustil in einem Teil der Altstadt hat mich überrascht und an Lissabon erinnert. Eine sehr angenehme Stadt, mit vielen jungen Menschen, alles wirkt sehr weltaufgeschlossen und geschaeftıg. Rund um den Busbahnhof liegen die Marktstrassen die schon sehr an einen orientalischen Bazar erinnern.
Zielsicher wie immer findet Steffen ein low budget Hotel. Direkt gegenüber vom Busbahnhof (irgendwie haben oft 'Zimmer mit Aussicht' ), sauber und im 3 Stock, mit der Charme einer Jugendherberge und auch deren Betten und richtig heissem Wasser.

 
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