Tagebucheintrag vom 03.11.2005
 
Von Antalya nach Alanya - von Steffen
 

Im Regen beginnt die Fahrt von Antalya entlang der türkischen Mittelmeerküste in Richtung Osten.

Bei diesem trüben Wetter mit Novemberregen fragt sich der ambitionierte Schwalbenfahrer warum er den weiten Weg eigentlich auf sich genommen hat, gippel Wetter gibt es schliesslich auch zuhause in Hülle und Fülle.

Die sportliche Herausforderung des Morgens ist der extrem rutschige Fahrbahnbelag, der Regen macht es nicht besser und so schlittern die Mopeds bei jedem Bremsversuch gefährlich vor sich hin.

Vom Meer ist abgesehen von einem grossen grauen Nichts nicht allzu viel zu sehen, und langsam aber sicher dringt die Feuchtigkeit durch die Kleidung und sorgt für eine unangenehme feuchte Kälte, fürchterlich!
Nach 80 kilometern machen wir einen Tee und Tankstop, die Etappe bis Alanya ist heute einigermaßen kurz, so haben wir keine allzugrosse Eile. An verpackten Bananenstauden ( die würden wohl sonst erfrieren ) vorbei passieren wir die Touristenburgen von Oeger Tours und LTU, wir nähern uns Alanya. Aus der Ferne grüßen die Schneebedeckten Hänge des Taurus Gebirges, glücklicherweise liegt das nicht auf unserer Reiseroute.

In Alanya lassen wir uns von einem türkischen Rollerpiloten zu einer Pension eskortieren, Mopedfahrer aller Laender..., passt ja auch zu unseren Fahrzeugen aus dem ehemals real existierenden Sozialismus. Den ersten vorschlag lehnen wir dennoch dankend ab, nette Menschen, aber doch deutlich zu viele sechsbeinige Mitbewohner im Zimmer. Beim zweiten Versuch aber klappt das ganze, drei Betten im Zimmer und eine schwarz weisse Katze ( vier beine ), wir haben ein Dach über dem Kopf.

Im ersten Kaffeehaus am Platze verbringen wir den Nachmittag, Nusschnecke und Mandeltörtchen stehen auf dem Speiseplan. Sämtliche Gäste lassen sich von der Bedienung mit ihren Digitalkameras im Schummerlicht fotografieren. Das ist sehr lustig und es entstehen wunderbar verwackelte Meisterwerke der Fotografie - natürlich machen wir da auch mit.

Im strömenden Regen machen wir uns auf zu unserer Behausung. Die Strassen sind teilweise unter Wasser und ein Ende der Himmelsflut ist nicht in Sicht. Zum Abschied letzten Donnerstag haben wir noch einen Reiseregenschirm geschenkt bekommen. Heute kommt er zum Einsatz - hoffentlich zum letzten mal.
140 km

 
 
 
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