Kaum zu glauben, aber unser Schiff hat es nach fast drei Tagen auf See in den türkischen Hafen Cesme geschafft. Wir verlassen den guten alten Dampfer, irgendwie fühlt man sich ja doch ziemlich schnell ein bisschen heimisch auf so einem boot, optimistisch in Richtung Zollhof. Doch da wartet das Übel in Form eines nicht vorhandenen Tripticks, was das so genau ist weiss auch die versammelte Zöllnerschar nicht so recht - wie auch immer, ohne geht gar nichts! Noch einmal zurück auf das Schiff und den TripTick Aussteller gesucht, der läuft mir auch gleich über den weg, hat aber keinen Dienst mehr. Nach zähen Verhandlungen rückt er die Formulare heraus, ausfüllen sollen wir das Ding selber. Gesagt getan, wir werden wieder beim großen Zollmeister vorstellig, mit Triptik. Der schüttelt wieder nur den Kopf, muss mit Computer ausgefüllt werden, Computerspezialist kommt später...-vielleicht. Claudia zückt unseren letzten Trumpf, Carnet de Passage und legt die mehrseitigen Werke unserem Zöllner vor. Ein harter Schlag, das Dokument gilt auch in der Türkei, der Zollbeamte räumt die Möglichkeit einer Einreise in die Tuerkei ein, - spaeter, wenn alle noch zu erledigenden Tripptricks abgearbeitet sind, - da schwindet unsere Hoffnug doch gleich wieder. Der Schlussakt des Dramas, als Retter in der Not erscheint der Präsident der Zollbehörde und fragt, ob ich denn auch französisch spreche. Ehrlicherweise musste ich zugeben, dass ich meine zweieinhalb brocken französisch in Zentralafrika aufgeschnappt habe, dementsprechend ist auch der Wortschatz, doch für eine Einreise darf es auch einmal eine kleine Notluege sein und selbstbewusst bejahe ich die Frage des hohen Herrn. Nun denn, zwanzig Minuten später dürfen wir in die Tuerkei, wir sind wahrscheinlich die ersten Schwalbenfahrer die mit Carnet de Passage durch Kleinasien reisen, der Erfolg zählt. Wir fahren an diesem Tag noch bis Denizli, 320 Kilometer über großzügige Straßen nach Osten. Am Abend suchen wir uns zur Feier des Tages ein kleines Hotel , man spricht deutsch (Dortmund), ebenso wie im kleinen Imbiss um die Ecke ( Muenchen ), die Heimat ist doch oft so nahe. |