Tagebucheintrag vom 29.10.2005
 
Abschied von Italien - von Claudia
 

Die Schwalben reisen mit dem Schiff. Nicht nur unsere Schwalben nutzen die letzte Fähre in die Türkei zur bequemen Überfahrt über das Meer, ein ganzer Schwarm Zugvoegel macht es sich auf und am Schiff bequem. Sowas wie Rotkehlchen, kleine kugelrunde Vögel, interessant aussehende gelbe Vögel mit gebogenem Schnabel - sie alle fahren mit der "Cesme".

Merhaba Tuerkei doch zuerst noch buenasera Italien. Alles hat gut geklappt. Die Zuganreise mit Schwalbenmotor war kein Problem, der Zug von Milano nach Fano war jedoch gerammelt voll, vor den Abteilen war kein Durchkommen mehr, an jedem Haltepunkt mussten diejenigen, die den Zug schon geentert hatten wieder aussteigen um den Aussteigenden Platz zu machen, daher hatten wir über eine Stunde Verspätung.

Steffens Gepäck kann auch nicht gerade als leicht bezeichnet werden, der Motor wiegt doch 14 kg. Freitag Mittag hat Steffen den Motor in die blaue Schwalbe eingebaut, ich habe nur assistiert. Unsere "Hausmutter" hat uns noch mit Essen versorgt. Der englisch sprechende Sohn Andrea war zu Hause, dies hat die Kommunikation deutlich vereinfacht. Der andere Sohn ist zur Zeit im Sudan in Dafur stationiert. Die Mutter macht sich große Sorgen und ist erstaunt, dass wir freiwillig in dieses Land fahren, die Region um Dafur werden wir aber meiden.

Nach einer bequemen Nacht in einer sehr empfehlenswerten Ferienwohnung sind wir Samstag Mittag bei Sonnenschein und 19 Grad Richtung Ancona aufgebrochen. Außer dass Steffen bei seiner Schwalbe eine Mutter vom Trittbrett verloren hat, sind wir gut nach Ancona gekommen. Zu früh, aber im Hafen ist auch immer was los und wir standen an einem Kai mit einer grossen griechischen Fähre, da war echt was los. Wusste gar nicht, wie viele LKWs in so ein Ding rein gehen. Wir mussten dann noch eine ganze Zeit warten bis unsere Fähre ausgeladen, gereinigt und neu bestückt war und dann konnten wir auch endlich einparken. Unsere Kabine liegt noch unter dem Autodeck und unter der Wasseroberfläche, aber Hauptsache zwei Pritschen zum Lieben. Die Faehre ist kaum belegt, daher alles sehr angenehm. Die Toiletten und Duschen sauber und wenig frequentiert, das noch geoeffnete Restaurant fast immer leer, einige Cafés und andere "Annehmlichkeiten" an Bord (z.B. Disko) sind schon zu. Ruhige See, bewoelktes Wetter, ab und an ein Schiff oder "Land in Sicht" - in weiter Ferne. Also sehr relaxte alles. Wir geniessen die Ruhe und den Blick aufs Meer. An Bord andere Motorrad-Traveler getroffen. Ein Paar mit Kind auf dem Weg zu einer 4woechigen Türkeitour, ein Paar aus der Nähe von Ludwigshafen auf dem Weg nach Indien (auf einem Motorrad, ganz schoene Pack-Kunst) und xxx aus der Naehe von Rust, der mit seiner Honda Transalp, der eine ganz ähnliche Tour vor sich hat. Bis Kenia haben wir die gleiche Route, er will dann weiter bis Kapstadt. Vermutlich werden wir ihn immer mal wieder treffen, da er zwar erstmal schneller ist, aber längere Pausen machen will.

 
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